Bericht aus dem Generalkapitel der Elisabethinen Graz

Bericht aus dem Generalkapitel der Elisabethinen Graz

Überreichung der Charta an die Mitarbeitenden der Elisabethinen Graz am 22. Mai 2018.

Ein bekanntes Wort aus dem Buch der Psalmen lautet: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“ Die tiefe Wahrheit dieser biblischen Weisheit ist für mich in der Verantwortung für den Orden und seine Werke grundlegend.

EIN BESONDERER BAUSTEIN für unser eli- sabethinisches Haus ist das Generalkapitel. Es findet alle sechs Jahre statt und gliedert sich in Verhandlungskapitel und Wahlkapitel. Wir Schwestern versammeln uns dazu, um einerseits wesentliche Eckpfeiler unseres Ordenslebens im Gebet und im Diskurs zu bedenken und andererseits um wichtige Dienste für unsere Gemeinschaft zu wählen. Hauptaufgabe des Generalkapitels ist es, inspiriert von Charisma und Tradition des Ordens, das geistliche Leben und die damit verbundenen Regeln zu überprüfen und in Hinblick auf die heutigen Nöte und Erfordernisse anzupassen. Ermutigung und Nagelprobe für uns Elisabethinen ist dabei immer neu der Blick auf Jesus Christus besonders in den Armen, Ausgestoßenen und Kranken. So wollen wir wie die heilige Elisabeth und der heilige Franziskus Christus in den gekreuzigten Menschen unserer Zeit entdecken und ihm dienen. Im März 2020 haben sich alle Grazer Schwestern zum Verhandlungskapitel versammelt, um über das Apostolische Schreiben von Papst Franziskus „Misericordia et Misera“ über eine Kirche in Hoffnung und Barmherzigkeit nachzudenken. Miteinander und füreinander wollen wir an einem solchen guten Ort in Hingabe mitbauen, um den uns anvertrauten Menschen in dieser Haltung begegnen zu können, und an ihrer Heilung an Leib und Seele mitzuwirken. Vor allem haben wir dabei die Dankbarkeit für unsere Mitarbeitenden und Führungskräfte gespürt, mit denen wir gemeinsam den elisabethinischen Geist entfalten, und für die wir besonders beten.

Im November 2019 wurden beim Wahlkapitel wichtige Dienste in unserer Gemeinschaft für die kommenden sechs Jahre gewählt. Im Gebet gestärkt und in Einmütigkeit verbunden wurden Sr. Laurentia Niggas zur Generalvikarin und Mutter Dominika Gangl, Sr. Franziska Schinzel und Mutter Consolata Maderbacher zu Generalrätinnen berufen. Mit tiefer Demut und großer Dankbarkeit darf ich sagen, dass meine Mitschwestern mir das Amt der Generaloberin für weitere sechs Jahre übertragen haben. Mit Gottes Hilfe versuche ich, in dieser großen Aufgabe auch künftig meinen Namen Bonaventura zu leben: gute Zukunft.

Eine solche gute Zukunft ist keine Leistung Einzelner, sondern Gabe Gottes. Der Blick auf Jesus Christus in der Eucharistie, im Offizium und besond ers auch in den kleinen Dingen des Alltags und die Bitte um seinen Segen und seine Begleitung sind der Nährboden für unsere elisabethinische Spiritualität.


Mutter Bonaventura Holzmann


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