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Am Ende.Leben.

Am Ende.Leben.

„Bleib Zuhause!“, so lautet die aktuelle, wichtige Devise. Aber was tun, wenn man kein Zuhause hat? Wohnungslose Menschen sind von der derzeitigen Situation besonders hart betroffen. Die Elisabethinen Graz geben unheilbar kranken Obdachlosen eine letzte Heimat.

Seit 1690 kümmern sich die Elisabethinen Graz um Menschen in Not – doch besonders in dieser Krisenzeit sind Solidarität und praktische Hilfe gefragt. Denn viele Menschen haben gar kein Zuhause, in dem sie zuhause bleiben können. Die Elisabethinen Graz geben in ihren zwei Hospiz-Einrichtungen unheilbar kranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine Heimat und die Möglichkeit, den letzten irdischen Weg in Würde zu gehen. Jeden Tag, d.h. 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr, betreuen die Elisabethinen Graz in vier Hospizbetten schwerkranke Menschen. Zwei davon im VinziDorf-Hospiz, einem Hospiz speziell für obdachlose Menschen, zwei davon im Hospiz St. Elisabeth im Krankenhausumfeld. „Es ist still geworden im VinziDorf-Hospiz“, berichtet die Bereichsleiterin für Hospiz und Palliativ Désirée Amschl-Strablegg über die aktuelle Situation. Auch im VinziDorf-Hospiz sind Besuche derzeit verboten. Die Besuche von Pflegenden und Ärztinnen finden selbstverständlich unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen statt, die gewohnte Herzlichkeit muss aus sicherer Entfernung – versteckt unter eine Maske – stattfinden. „Wie gut, dass man an den Augen das Lachen erkennen kann!“, fügt Amschl-Strablegg hinzu.

Der Patenkalender

Diese professionelle und herzliche Betreuung ist für die Elisabethinen eine Herzenssache, aber vor allem durch Spenden und ehrenamtliche Hospiz - begleiterinnen möglich. Denn damit „Am Ende.Leben“ sein kann, sind das VinziDorf-Hospiz und das Hospiz St. Elisabeth besonders auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Anfang April 2020 starteten die Elisabethinen Graz deshalb ein neues, in Mitteleuropa einzigartiges Patenschaft-Programm – den sogenannten Patenkalender, so kann jeder Patin oder Pate der Hospize werden. Das Gesetz sieht derzeit vor, dass Menschen, die einen Hospizplatz brauchen, einen erheblichen Teil der Kosten selbst zahlen müssen. Viele können sich das jedoch nicht leisten. Damit sie trotzdem ein gutes letztes Zuhause haben, nehmen die Elisabethinen Graz sie un - geachtet ihrer finanziellen Möglichkeiten auf. Eine 24- Stunden-Betreuung, Medikamente, Lebensmittel, Miete und vieles mehr verursachen pro Tag und pro Hospizbett hohe Ausgaben. Um das auf lange Sicht finanzieren zu können, ist die Unterstützung durch Patinnen notwendig.

Wie funktioniert der Patenkalender

Im Patenkalender unter paten.elisabethinen.at können Interessierte einen Tag auswählen – zum Beispiel einen Geburtstag oder einen an - deren besonderen Anlass – um für diesen Tag mit 99,– Euro die Patenschaft für ein Hospizbett zu übernehmen, natürlich können auch mehrere Tage und Betten ausgewählt werden. Mit dieser Patenschaft kann Familien geholfen werden, für die die tägliche Eigenleistung für ihre Angehörigen sonst nicht leistbar wäre. Man kann zusätzlich auch einen beliebigen kleineren Betrag spenden, alle Spenden sind steuerlich absetzbar. Damit können die Elisabethinen ihren Bewohnerinnen und Bewohnern kleine Freuden erfüllen, wie beispielsweise ein Eis im Sommer, ein Gläschen Prosecco oder vielleicht auch eine Fußpflege. Die Patenschaft verlängert sich jeweils für das kommende Jahr, ein Widerruf ist natürlich jederzeit möglich. „Ich hätte nie gedacht, dass es Menschen gibt, denen es nicht egal ist, dass ich sterbe“, hat ein ehemaliger Bewohner des VinziDorf-Hospizes einmal berührt gesagt. Jede Patenschaft ermöglicht, dass unheilbar kranken Menschen eine letzte, gute Heimat in einem Hospiz der Elisabethinen Graz geboten werden kann. Damit „Am Ende.Leben“ sein kann.

 

T. Hänsel


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