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editorial

Trotzdem

LIEBE LESERINNEN! LIEBE LESER!


IN UNSEREM SPRACHGEBRAUCH haben wir drei kleine Wörter, die wir gerne und häufig verwenden: „aber“ – „eigentlich“ – „trotzdem“.
Es sind oft nur Füllwörter, im Gebrauch können sie aber eine Satzaussage gewichtig verändern. Es passiert uns nicht selten, dass wir eine Anerkennung oder ein Lob aussprechen und gleich darauf den nächsten Satz mit einem „aber“ beginnen und somit das vorher ausgesprochene Lob gleich wieder abschwächen oder gar aufheben. Das Wörtchen „eigentlich“ verwenden wir zum Beispiel immer dann, wenn wir eine Möglichkeit nicht wahrgenommen haben. „Eigentlich hätte ich, eigentlich müsste ich, eigentlich sollte ich … usw.“ Ganz anders verhält es sich mit dem Wort „trotzdem“. Das „Trotzdem“ ist mehr als ein bloßes Füllwort. Mit dem „Trotzdem“ drücken wir Widerstandskraft, oder modern ausgedrückt, Resilienz aus. Aber gerade jetzt hören wir oft aus vielen berufenen und nicht berufenen Quellen viele Formulierungen, die mit „eigentlich“ oder „aber“ beginnen. Was hätten wir eigentlich nicht alles anders oder besser machen können?! Doch gerade jetzt braucht es ein überzeugtes „Trotzdem“! Abgesehen von der Corona Pandemie, die uns in vielen Bereichen unseres Lebens einiges durcheinander gebracht hat, sind es auch die täglich gelesenen und gehörten Nachrichten, die uns die Brüchigkeit und Grenzen des menschlichen Lebens immer wieder zeigen. Allen Widrigkeiten zum Trotz dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben, vielmehr sollen wir die Augen öffnen für die Möglichkeiten, die uns das Leben trotzdem bietet. Karl Rahner sagt uns: „Die Tugend des Alltags ist die Hoffnung, in der man das Mögliche tut und das Unmögliche Gott zutraut.“ Ich glaube sagen zu dürfen, dass die Orden in der Treue zu ihrem jeweiligen Sendungsauftrag immer darauf geschaut haben, das Mögliche zu tun, und mit großem Gottvertrauen ist ihnen so manches unmöglich Erscheinende gelungen. Auch die Elisabethinen haben in ihrer langen Geschichte gelernt, mit Krisen umzugehen. Trotz vieler widriger Umstände der jeweiligen Zeit haben sie sich immer wieder gefragt: „Wofür ist gerade jetzt die Chance?“ Das ihnen vorliegende Magazin berichtet unter anderem von solchen innovativen Neuigkeiten. Vielleicht entdecken Sie die eine oder andere „Trotzdem-Botschaft“.

Ich wünsche Ihnen Freude beim Lesen und danke Ihnen für Ihre Verbundenheit zu uns Elisabethinen.

 

SR. M. BARBARA LEHNER

GENERALOBERIN DER ELISABETHINEN LINZ-WIEN
IM NAMEN DER ELISABETHINEN IN ÖSTERREICH


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