Betreutes Wohnen

Betreutes Wohnen

Bewohner bei den Elisabethinen in Graz erzählen

Wohnformen gibt es jede Menge. Mit steigendem Alter werden die Anforderungen an eine passende Wohnung aber oft anders. Diesem Bereich, der von Wohnungsanbietern oft vernachlässigt wird, widmen sich beispielsweise die Elisabethinen in Graz.

Die Elisabethinen in Graz betreiben neben ihrem Krankenhaus und dem VinziDorf-Hospiz auch ein Betreutes Wohnen für Seniorinnen. Die Mietwohnungen sind barrierefrei und auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt, die selbstständig leben können, aber sich Anschluss an eine Gemeinschaft und Betreuung wünschen. Zwei Betreuerinnen sind an Wochentagen abwechselnd anwesend und übernehmen bestimmte Betreuungsleistungen. Zum Beispiel unterstützen sie die Bewohnerinnen bei organisatorischen Angelegenheiten, vermitteln Besuchs- und Begleitdienste, helfen im Krankheitsfall und kümmern sich um gemeinsame Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen. An den Wochenenden besuchen Mitglieder des Malteser-Ritter-Ordens die Bewohnerinnen.

Das Betreute Wohnen der Elisabethinen Graz wurde im früheren Personalhaus, direkt neben Kloster und Krankenhaus, errichtet und im Jänner 2013 eröffnet. Es umfasst 14 Wohnungen, die derzeit alle bewohnt sind. Die Bewohnerinnen können bequem Zusatzleistungen beziehen, wie die Essensver sorgung über die Küche des Krankenhauses. Mehr Informationen: www.elisabethinen.at.

A. FELBER


DR. ALFRED WALLNER

Als ich als Pfarrer pensioniert wurde, habe ich nach einer passenden Herberge für die Pension gesucht. Ich wollte nicht ganz allein leben, aber auch nicht in ein Pflegeheim. Ich habe gehört, dass die Elisabethinen ihr Personalhaus zu einem Betreuten Wohnen umbauen und das hat perfekt gepasst. Meine Wohnung hat eine sehr schöne Aussicht, ich habe sie ganz persönlich mit meinen Bildern gestaltet und sie fühlte sich schnell wie Heimat an. Was mir gefällt ist, dass man guten Kontakt zu den Nachbarn hat, aber wenn man möchte auch alleine sein kann. Man hat völlige Freiheit, kann Besuch empfangen und seine Zeit so gestalten wie man will. Gleichzeitig gibt es aber auch Angebote. Wir sind eine Runde aus fünf bis sechs Personen, die das Mittagessen aus dem Krankenhaus bestellen und gemeinsam im Gemeinschaftsraum essen. Einmal im Monat gibt es ein Treffen der Hausbewohner zu dem alle eingeladen sind, und ebenfalls einmal monatlich machen wir ein Bibelgespräch, das ich als pensionierter Pfarrer theologisch begleite. Die Betreuerinnen sind sehr sorgsam – nicht aufdringlich, aber wenn man etwas braucht, sind sie sofort da, begleiten einen zum Arzt oder kümmern sich darum, dass etwas repariert wird. Ich fühle mich sehr wohl hier, das Betreute Wohnen ist eine richtige Heimat.

ELFRIEDE HÖFLER

Ich habe schon vor ein paar Jahren im Sonntagsblatt über das Betreute Wohnen gelesen und mich auf die Interessentenliste setzen lassen. Heuer im Frühsommer, als eine Wohnung frei wurde, habe ich mich entschieden, einzuziehen. Bei mir war es ein Bauchgefühl, dass ich zu den Elisabethinen ziehen möchte und nirgendwo anders hin. Seit Juli bin ich jetzt hier und noch dabei, fertig einzurichten und zu gestalten. Aber ich fühle mich schon heimisch und kenne mich auch in der Umgebung schon gut aus. Es gibt viele Aktivitäten und die Betreuerinnen bemühen sich sehr freundlich um jeden. Ich wollte in ein Betreutes Wohnen, weil ich Gemeinschaft mit anderen Leuten haben möchte. Wir haben sehr interessante Bewohner hier, ich verstehe mich gut mit meinen Nachbarn und ich freue mich auch über die Besuche der Malteser. Ich denke, dass diese Gemeinschaft mit der Zeit noch schöner werden wird.

MARION STOFF-LÖWENSTEIN

Betreuerin
Betreutes Wohnen bedeutet Gemeinschaft. Es lebt zwar jeder sein eigenes Leben, aber trotzdem hat man einen sehr starken Zusammenhalt. Wenn einer etwas braucht, sind die anderen für ihn da. Die Bewohner treffen sich auch oft, beim Mittagessen, zu einer netten Unterhaltung oder bei den Aktivitäten. Für sie ist es natürlich sehr angenehm, mitten in der Stadt zu wohnen und alles Wichtige in der Nähe zu haben. Wir Betreuerinnen haben für die Bewohner viele Rollen. Unter anderen sind wir ihnen gute Freundinnen, hören zu und sind für sie da. Natürlich verhalten wir uns sehr respektvoll ihnen und ihrem Alter gegenüber. Wir machen auch mehr für sie, als wir müssten – und das wissen sie sehr zu schätzen.

BRUNHILDE RIPPEL

Seit 2013 wohne ich im Betreuten Wohnen der Elisabethinen. Davor habe ich allein in einem Haus am Land gelebt. Weil meine Kinder in Graz leben habe ich mich dazu entschieden, auch nach Graz zu kommen. Da hat es sehr gut gepasst, dass ich im Sonntagsblatt darüber gelesen habe, dass die Elisabethinen ein Betreutes Wohnen eröffnen. Es gefällt mir sehr gut hier. Die Anlage ist sehr schön und ich begegne oft den Ordensschwestern, zum Beispiel beim Gottesdienst. Die Schwestern kennen uns Bewohner und sind sehr offen und nett, wir unterhalten uns gern. Die Nähe zum Spital ist natürlich auch sehr praktisch.

FRANZ HOPFER

Ich wohne jetzt fast vier Jahre im Betreuten Wohnen und bin sehr zufrieden. Für mich ist das optimal, und solange ich gesundheitlich noch gut beisammen bin, möchte ich hier wohnen bleiben. Dass ich hierhergekommen bin war mehr Zufall. Ich habe 40 Jahre lang in Wien gewohnt und beschlossen, für die Pension zurück in die Heimat zu kommen. Meine Schwester, die in Graz- Gösting lebt, hat mir eine Wohnung gesucht und ist auf das Betreute Wohnen der Elisabethinen gestoßen. Die Lage hier ist ideal. Ich muss wegen meiner Nierenerkrankung jeden zweiten Tag zur Dialyse, dorthin brauche ich nur zehn Minuten. Auch zum Einkaufen habe ich alles in der Nähe. Die Gemeinschaft ist sehr gut. Zu Mittag sind wir eine lustige Runde, die gemeinsam isst und danach noch zwei bis drei Lieder singt.


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