Hochfrequenz-Ablation verkürzt Behandlungszeit von Vorhofflimmern

Hochfrequenz-Ablation verkürzt Behandlungszeit von Vorhofflimmern

Neue bahnbrechende Behandlungsmethode für Herzrhythmusstörungen erstmals am Menschen erfolgreich durchgeführt.

 

Im Ordensklinikum Linz Elisabethinen wurde heuer eine bahnbrechende Technologie zur Behandlung von Vorhofflimmern im Herzen angewandt. Dabei wurde erstmalig am Menschen eine völlig neue Sonde verwendet, die durch Stromimpulse Verödungen am Herzen setzt. Durch die besonderen Eigenschaften der Sonde ist es nun möglich, hohe Energien über wenige Sekunden an kritischen Punkten in der linken Herz-Vorkammer abzugeben, um damit eine höhere Effektivität und Sicherheit der Behandlung zu gewährleisten. Zudem kann die bislang eher zeitaufwändige Prozedur auf etwa eine Stunde verkürzt werden.

BEI VORHOFFLIMMERN handelt es sich um die häufigste Rhythmusstörung im Erwachsenenalter. Viele Menschen mit Vorhofflimmern kommen mit Herzbeschwerden zum Arzt, die sich in Form von Herzrasen, unregelmäßigem Puls, Atemnot, Brustschmerzen, Leistungsknick oder Schwindel äußern. Eine gefürchtete Komplikation der Erkrankung ist der Schlaganfall, sodass die meisten Menschen nach einer gründlichen medizinischen Abklärung mit Medikamenten zur Stabilisierung des Pulses und mit Blutverdünnern behandelt werden müssen.

Wirksame Therapie bei jüngeren Menschen

Gerade bei jüngeren Menschen mit Frühformen des Vorhofflimmerns, das nur ab und zu und noch nicht dauernd auftritt, stellt die Katheter-Ablation eine wirksame Therapie dar, mit der das Problem dauerhaft beseitigt werden kann.

Das Ordensklinikum Linz Elisabethinen nimmt auf dem Gebiet der interventionellen Behandlung von Herzrhythmusstörungen seit vielen Jahren eine führende Stellung in Österreich ein. Zusätzlich ist die Abteilung neben ihrer fachlichen auch wegen ihrer hohen wissenschaftlichen Kompetenz in Europa anerkannt. Deshalb wurde dieses Zentrum ausgewählt, als eines der ersten in Europa eine bahnbrechende Entwicklung erstmalig am Menschen zu testen. Sollten sich die positiven Ergebnisse auch bei den anderen Patienten europaweit bestätigen, kann man mit der kommerziellen Einführung Anfang 2019 rechnen.

Katheter-Ablation korrigiert Herzrhythmusstörungen

Bei der Ablation verödet der Kardiologe jene Stellen im Herzgewebe, die die Fehlströme auslösen. Mit Hilfe eines Katheters, der von der Leiste aus bis zum Herzen vorgeschoben wird, wird die zu behandelnde Stelle lokalisiert. Elektroden an der Spitze des Katheters messen die Herzströme und geben dem Arzt detaillierte Informationen, wo anschließend der Ablationskatheter punktgenau platziert werden muss.

Schonender und sicherer

Mit dem neuen Katheder ist es möglich, die Herzwand mit einer sehr hohen Frequenz zu veröden. Die Mikrosensoren messen die Temperatur und schalten den Strom ab, wenn die kritische Temperatur von 65 Grad überschritten wird. Damit kann jetzt die gefürchtete Perforierung der Herzwand durch zu hohe Temperatur verhindert werden. Mit dieser „Absicherung“ kann die Ablation künftig wesentlich schneller erfolgen, weil der Arzt sich nicht mehr vorsichtig und langsam an das Herzgewebe herantasten muss.

Während der Eingriff bisher bis zu drei Stunden dauerte, kann eine Ablation nunmehr in einer Stunde durchgeführt werden. Damit wird der Eingriff für den Patienten schonender und sicherer. Darüber hinaus ist die Methode für Ärzte leichter zu erlernen.

 

G. KOLB


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