Einander anvertraut – Begleitung mit Fürsorge und Respekt am Lebensende

Einander anvertraut – Begleitung mit Fürsorge und Respekt am Lebensende

St. Barbara Hospiz

Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden, wünschen sich oftmals nichts sehnlicher als die verbleibende Zeit in Würde zu verbringen. Das St. Barbara Hospiz in Linz ist das bisher einzige stationäre Hospiz in Oberösterreich. Schwerstkranke Menschen werden hier in ihrer letzten Lebensphase begleitet. Im Februar 2022 wird mit Ried im Innkreis ein weiterer Standort eröffnet.

NEU GEBAUT UND ERWEITERT bietet das Hospiz in der Harrachstraße in Linz Platz für 10 Bewohner*innen, welche würdevoll auf Ihrem letzten Weg begleitet werden. Hierfür stehen 10 Wohneinheiten (Einzelzimmer) mit Pflegebetten zur Verfügung. Besonderer Wert wird auf fachlich und menschlich hochqualitative pflegerische und psychosoziale Betreuung in einem wohnlichen Umfeld gelegt. Den Bewohner*innen steht auch ein schöner Garten sowie eine helle, moderne und geschützte Dachterrasse, welche auch mit dem Pflegebett besucht werden kann, zur Verfügung.

Feierliche Eröffnung des St. Barbara Hospiz in Linz

Am 3. September wurde der neue Standort in Linz feierlich von Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner eingeweiht. Wenn Menschen Todeswünsche äußern, so meinten sie in den meisten Fällen nicht, dass sie nicht mehr leben wollen, sondern dass sie „so“ nicht mehr leben wollen. Im Wesentlichen gehe es darum, menschliche Nähe zu schenken, Schmerzen zu lindern und eine tatsächliche Autonomie zu gewährleisten, so der Bischof: „Wir müssen Einsamkeit bekämpfen und auch Angehörige in dieser herausfordernden Situation entlasten. Es gehe darum Todeswünsche ernst zu nehmen und trotzdem innerhalb schwieriger Umstände ein Mindestmaß an Lebens-Zuversicht zu vermitteln.“ All dies bedeutet menschenwürdiges Sterben. „Das St. Barbara Hospiz ist ein Ort an dem Menschen ihr Leben in einer würdevollen Atmosphäre zu Ende leben können, wenn das zuhause nicht mehr möglich ist“, so Sr. Barbara Lehner, Generaloberin und Geschäftsführerin der Elisabethinen Linz-Wien.

Gemeinsam leben bis zum Schluss

Das erste stationäre Hospiz in Oberösterreich wurde 2016 gegründet. Zunächst waren die 6 verfügbaren Hospizbetten im Ordensklinikum Linz Elisabethinen als eigenständige Organisation untergebracht. „Unser Ziel ist es, schwerkranke Menschen gemeinsam mit ihren An- und Zugehörigen auf dem letzten Weg zu begleiten. Der Bedarf an Hospizplätzen ist sehr groß, daher freuen wir uns über die neuen Räumlichkeiten mit noch mehr Betten“, erklärt Rosemarie Kapplmüller, Leiterin im St. Barbara Hospiz in Linz. Schwerstkranke in ihrer letzten Lebenszeit zu begleiten – nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich – und ihnen ein Sterben in Würde zu ermöglichen, ist der Anspruch des St. Barbara Hospizes. Neben den medizinischen Leistungen wie die Linderung von Schmerzen oder anderen belastenden Symptomen gehört die Beachtung von psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen somit zur zentralen Aufgabe des Hospizes. Ermöglicht werden sollen eine gewisse Lebensqualität, Eigenständigkeit und Selbstbestimmung sowie dem Sterbenden Raum zum Nachdenken und zur Reflexion des eigenen Lebens zu geben. Gemeinsam mit den Angehörigen gehe es darum die Situation so anzunehmen wie sie ist. Nichts mehr zu müssen, sondern nur mehr zu können – diesen individuellen Bedürfnissen gibt das Hospiz Raum.

Gemeinschaftsprojekt

Das St. Barbara Hospiz in Linz ist ein Gemeinschaftsprojekt der Elisabethinen Linz-Wien, der Vinzenz Gruppe, des OÖ Roten Kreuzes und der Barmherzigen Brüder Linz. Jede der vier Trägerorganisationen bringt ihre Stärken mit ein. Daraus entsteht eine gebündelte Kompetenz aus Medizin, Pflege, Therapie und freiwilliger Mitarbeit. „Die Gemeinnützigkeit garantiert eine optimale Zusammenarbeit aller Träger. Die Partner ziehen an einem Strang mit dem gemeinsamen Ziel, die bestmögliche Versorgung für die Bewohner*innen sicherzustellen“, so Mag. Rudolf Wagner, Geschäftsführer der St. Barbara Hospiz GmbH. Bislang wurden im St. Barbara Hospiz jährlich bis zu 65 Bewohner*innen mit einem Durchschnittsalter von ca. 65 Jahren betreut und begleitet. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei rund 5 Wochen. Die Aufnahme im St. Barbara Hospiz ist unabhängig von finanziellen Verhältnissen, der religiösen Herkunft oder der Weltanschauung eines Menschen. Die Plätze werden anhand sorgfältig definierter Kriterien, situationsabhängig und in Abstimmung mit den Betroffenen und Mediziner*innen getroffen.

Weiterer Standort in Ried

Im Februar 2022 wird mit Ried ein weiterer Standort des St. Barbara Hospizes eröffnet. Der Bedarf an Hospizbetten ist weiter hoch. Das St. Barbara Hospiz in Ried wird Platz für 6 Bewohner*innen bieten. „Es ist zwar die letzte Station, aber immer noch ein Abschnitt des Lebens“, so Nadine Guntner, die Leiterin des neuen Hospizes in Ried. Und dieser letzte Abschnitt soll durch das Aufbauen von Beziehung und Vertrauen bestmöglich für den Menschen gestaltet werden. So wird auch, sofern der Wunsch besteht, ein Ausflug ermöglicht oder Familienfeiern abgehalten. Selbst der Besuch von Haustieren, wie Hund und Katze, ist erlaubt. Generell sind Besuche rund um die Uhr willkommen, denn „die Erfahrung lehrt: Wir brauchen einander! Der Mensch ist ein soziales Wesen, immer abhängig und empfänglich für die Erwartungen und Wertzuschreibungen der ihn umgebenden Menschen. ... Ebenso sind wir vom Eintritt ins Leben bis hinein in die letzte Lebensphase auf die Unterstützung anderer Menschen angewiesen, von ihrem Wohlwollen und ihrer Zuwendung. Dies anzunehmen, befreit vor Überheblichkeit und macht uns demütiger und dankbarer“, so Bischof Manfred Scheuer.

E. Blohberger

St. Barbara Hospiz GmbH

STANDORT LINZ:
Harrachstraße 15
4020 Linz
0732/7676 5770
linz@barbara-hospiz.at
STANDORT RIED:
Schlossberg 1
4910 Ried im Innkreis
07752/602 11 60
ried@barbara-hospiz.at​​​​​​​

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