Symposium der Elisabethinen begeisterte

Kaleidoskop Leben – Gut, wenn es wieder wärmer wird. Über den Wert von Empathie, Vertrauen und Beziehung

Am 26. April fand das bisher fünfte Symposium der Elisabethinen Österreich statt, erstmals als Hybrid-Veranstaltung. Heuer stand es ganz im Zeichen des Themas „Gut, wenn es wieder wärmer wird“. Gemeinsam mit dem Neurobiologen und Mediziner Dr. Bernd Hufnagl, Mag.a Doris Schmidauer, Mag.a Susanne Dickstein und MMag. Dr. Christian Lagger, MBA wurde diskutiert, was jeder einzelne von uns beitragen kann, das Miteinander in der Gesellschaft wieder zu stärken. Rund 500 Teilnehmer*innen konnten sich sowohl vor Ort im OÖNachrichten FORUM als auch online via Live-Stream wertvolle Impulse holen und sich über eine gelungene Veranstaltung freuen.​​​​​​​

NACH DEN ERÖFFNUNGSWORTEN von Sr. Barbara Lehner, Generaloberin der Elisabethinen Linz-Wien, erläuterte Dr. Bernd Hufnagl in seiner spannenden Keynote „Das vertrauende Gehirn“, wie man es schafft die Fähigkeit zur Empathie zu erhalten. Hierbei identifizierte er Stress als ein Faktor, der uns diese raubt. Und das betrifft nicht nur Stress im Arbeitsalltag, sondern auch in der Freizeit. Viele sind heutzutage in einem „To-Do-Listen-Abhakmodus“ gefangen, hervorgerufen durch die Fülle an Angeboten aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und der Angst, nicht „produktiv“ zu sein. Hieraus gilt es sich zu befreien und bewusst ein paar Minuten täglich einfach nur „blöd zu schauen“, wie er sagte – sprich nichts zu tun und nicht zu grübeln. Er erläuterte, durch dieses „Tagträumen“ zu einer Art Selbstreflexion zu kommen, um einen Blick von außen auf die Geschehnisse und auch auf sich selbst zu erhalten. Hufnagl merkte an: „Die Verpflichtung ist in dieser Welt, wenn man sich die Empathiefähigkeit erhalten will, immer wieder Abstand zu haben […]“.

Leben wir in einer „Sozialen Kälte“?

In der anschließenden Podiumsdiskussion erörterten Mag.a Doris Schmidauer, die erfolgreiche Netzwerkerin, engagierte Förderin und Ehefrau von Bundespräsidenten Alexander van der Bellen, OÖ-Nachrichten-Chefredakteurin Mag.a Susanne Dickstein, Geschäftsführer der Elisabethinen Graz MMag. Dr. Christian Lagger, MBA sowie Dr. Bernd Hufnagl die aktuelle Situation in der Gesellschaft.

Leben wir in einer „Sozialen Kälte“? Ist nur mehr eine gewisse Abgebrühtheit eine erstrebenswerte Eigenschaft? Mit diesen Fragen, inspiriert unter anderem von dem Buch „Wunder der Wertschätzung“ von Prof. Reinhard Haller, setzten sich die Teilnehmer auseinander. Mag.a Doris Schmidauer wies in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit hin, das Positive zu sehen und auch mit Mut und Zuversicht auf andere Menschen zuzugehen. Auch die Art und Weise, wie wir uns begegnen, wie wir miteinander umgehen und sprechen, prägt letztendlich unser Denken. Eine wichtige Frage ist: „Was ist uns ein gutes Miteinander wert?“, erklärte MMag. Dr. Christian Lagger, MBA. Was ist jeder bereit einzubringen oder auf was sind wir bereit zu verzichten? Die Coronapandemie hat uns gezwungen durch notwendige Maßnahmen auf gewisse Dinge eine Zeit lang zu verzichten – auch auf Nähe und ein Miteinander, was die Individualisierung und den Egoismus in gewisser Weise gefördert hat. Auf der anderen Seite wollen wir wieder mehr zu einem Miteinander finden. Und dass es nach wie vor eine große Hilfsbereitschaft und Empathie in unserer Gesellschaft gibt, zeigen uns die Reaktionen auf die aktuelle Situation in der Ukraine.

Letztendlich liegt es an jedem*r einzelnen von uns, einen Beitrag für ein gutes Miteinander zu leisten. Oft braucht es nicht viel … Zuhören, einen respektvollen Umgang, ein bisschen mehr Gelassenheit, Wertschätzung dem*r anderen gegenüber, eine gute Kommunikation auf Augenhöhe und eine Prise Humor.

Sollten Sie das Symposium der Elisabethinen Österreich verpasst haben, können Sie dies unter www.die-elisabethinen.at/symposium​​​​​​​ oder durch Scannen des QR-Codes nachsehen.

E. BLOHBERGER


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