Rasche Genesung nach Hernien-OP durch fortschrittlichste Schmerzprävention

Im Franziskus Spital ermöglicht ein neues Lokal-Anästhesie-Verfahren, dass Patient*innen nach z.B. Hernien-OPs bereits am Ta​​​​​​​g des Eingriffes wieder nach Hause gehen können.

LEISTENBRÜCHE SIND WEIT verbreitet, leidet doch ein Viertel aller Männer daran. Auslöser sind abrupte Belastungen z.B. beim Sport wie Fußball oder Golf, schweres Heben oder starker Husten. Das Franziskus Spital führt das 1. zertifizierte Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie in Wien, die Spezialisten des Hauses gelten als Vorreiter in der minimal-invasiven Behandlung von Sportlerleisten und Brüchen. Pro Jahr werden rund 900 Eingriffe an der Leiste vorgenommen. Die Aufenthaltsdauer mit nur einem Beleg-Tag (fallweise Entlassung sogar am OP-Tag) wird neben der großen Expertise der Chirurgie auch mithilfe der Anästhesie erzielt. Steht diese meist für Patient*innen im Hintergrund, leistet sie, neben der Schmerzausschaltung während der OP, für die Zeit nach dem Eingriff einen elementaren Beitrag für Wohlbefinden und Genesung.

Grundsätzlich sind Schmerzen nach der Operation eine normale Folge eines chirurgischen Eingriffs. Dennoch sind sie belastend. Sie können den Krankenhausaufenthalt verlängern und den Heilungsprozess im Ganzen verzögern. Deshalb setzt das Team der Anästhesie im Franziskus Spital auf eine fortschrittliche Schmerz-Prävention, die hohes Know-how der jeweiligen Anästhesist*innen voraussetzt: Die sogenannte Bauchwandblockade, in der Fachsprache Transversus Abdominis Plane-Block, kurz TAP-Block genannt.

Bei diesem Verfahren wird bereits während der OP nach dem Beginn der Narkose mit Hilfe eines Ultraschallgerätes ein Lokalanästhetikum über eine dünne Nadel zwischen die einzelnen Muskelschichten der Bauchwand injiziert, um die dort liegenden Nervenfasern zu blockieren. Die dafür nötige Dosis an Schmerzmedikamenten ist bei dieser Methode geringer als bei herkömmlicher Schmerzbehandlung, was eine raschere Regeneration und weniger Nebenwirkungen ermöglicht. Ein weiterer Vorteil für die Patient*innen ist eine deutlich verringerte Schmerzwahrnehmung sowie ein gesteigertes Wohlbefinden bereits in den ersten 24 Stunden nach dem operativen Eingriff.

Somit können Patient*innen bereits am Tag der OP wieder das Krankenhaus verlassen, um sich daheim zu erholen, und schon bald wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.

C. ROITHNER-KLAUS


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