Unter diesem pointierten Leitwort diskutierte Primarius Michael Lehofer beim mittlerweile schon traditionellen Jahresauftakt im Kloster der Grazer Elisabethinen am 28. Jänner 2020 mit dem engagierten Publikum.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Reihe „Rezepte in der Region“ im vollbesetzten Refektorium des Konvents standen individuelle wie gesellschaftliche Zugänge zum Älterwerden und vorherrschende Altersbilder. Der bekannte Therapeut und Psychologe Michael Lehofer nahm – ausgehend vom Titel seines jüngsten Buches „Alter ist eine Illusion: Wie wir uns von den Grenzen im Kopf befreien“ – besonders auf die Ambivalenz von Freiheit und Beziehung sowie von Kreativität und Gewohnheit Bezug. Generaloberin Mutter Bonaventura Holzmann ging in ihrem Grußwort auf die künftigen Entwicklungen bei den Elisabethinen in Graz ein und betonte dabei den substantiellen Zusammenhang von ethischer Haltung und fachlicher Expertise: „Über die immer nötige Qualität in Medizin, Pflege und Therapie hinaus geht es dabei besonders auch um das Bild, das wir von unseren Mitmenschen haben, und dabei vor allem von jenen, die uns in den vielfältigen Nöten ihres je persönlichen und unverwechselbaren Lebens anvertraut sind. Dieses Bild bestimmt, wie wir über sie denken und sprechen und leitet unseren Umgang mit ihnen. Es prägt sowohl die innere wie die äußere Architektur der Werke der Elisabethinen.“ Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom dynamischen Grazer A-Cappella-Ensemble „Capp&Ella“. Mit der Klostersuppe der Elisabethinen vom Restaurant „Der Steirer“, die besonders mit dem VinziDorf-Hospiz verbunden ist, brachte die Jahresauftaktveranstaltung auch heuer wieder die gesellschaftliche Verantwortung der Elisabethinen Graz zum Ausdruck.

P. Rosegger