Ein großer Schritt in eine gemeinsame Zukunft Unsere Projekte

Interdisziplinäres Zentrum für Infektionsmedizin und Mikrobiologie

Interdisziplinäres Zentrum für Infektionsmedizin und Mikrobiologie – iZIM

entsteht am Ordensklinikum Linz

Infektionen spielen in fast jedem medizinischen Fachgebiet eine Rolle. Sie sind ein Querschnittsthema. Deshalb stärkt und fördert das Ordensklinikum Linz den inter- und multidisziplinären Grundgedanken, den Austausch von Fachwissen und die Zusammenarbeit im Sinne der Patient*innen.

 

Das neue Zentrum wird mikrobiologische Diagnostik und Therapie interdisziplinär von ambulant bis stationär unter ein Dach bringen. Spezialist*innen aus der Klinischen Mikrobiologie und Hygiene arbeiten strukturiert mit anderen medizinischen Spezialist*innen und Sonderfächern zusammen und optimieren die Patientensicherheit bei Infektionen aller Art. Diese Herangehensweise wird durch ein kompetentes mikrobiologisches Labor unterstützt. Das hat den Vorteil, dass der klinische Kontext im direkten Bezug zur Analytik und der Interpretation der Befunde steht.

iZIM – eine Vision wird umgesetzt

Ein iZIM-Konzept ist derzeit in ganz Österreich noch nicht implementiert. Das Ordensklinikum Linz fungiert als Vorreiter. Für die Realisierung dieses Vorhabens standen bereits im Vorfeld Ressourcen zur Verfügung. Das Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin, auch als Nationales Referenzzentrum für antimikrobielle Resistenzen mit ihrem Laborpartner analyse BioLab GmbH, hat das Wissen und die Fachkompetenz, um den Grundstock dieses Zentrums zu bilden. Das Zentrum ist aber ein Konzept für das ganze Ordensklinikum Linz. Die Philosophie der fächerübergreifenden Behandlung soll von ambulant bis stationär zusammen umgesetzt werden. Der iZIM Gedanke soll sich in sämtlichen Strukturen der Krankenhausorganisation wiederfinden. Für die Notfallambulanzen der beiden Standorte des Ordensklinikum Linz werden gemeinsame Standards und Abläufe zu Umgang, Diagnostik und Therapie von Infektionspatient*innen erarbeitet und eingeführt. Ein einheitliches standardisiertes Vorgehen und die Sensibilisierung für mikrobiologische Diagnostik, wird die Patientenversorgung optimieren. Des Weiteren wird es Spezialambulanzen geben, wo Infektionserkrankungen interdisziplinär behandelt werden. Diese fachübergreifende Zusammenarbeit soll die Effizienz der Abklärung von Spezialfragestellungen steigern und ein „Arzthopping“ reduzieren.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit – ambulant und stationär

Für die stationäre Behandlung von Patient*innen mit Infektionen werden Betten definiert, die auch „Isolierbetten“ an beiden Standorten beinhalten. Infektionen mit mehr oder weniger Übertragungspotential sollen richtig eingeordnet werden. Insbesondere ist es wichtig, ein skalierbares Bettenkonzept zu haben, das jederzeit ausgeweitet werden kann. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein abgestimmtes Management im Bettenbereich ist. Der bewährte interne Konsiliardienst soll ausgebaut werden. Alle Fachrichtungen können in Zukunft ein mikrobiologisches, infektiologisches Konsil anfordern. Auch hier wird der Gedanke des interdisziplinären Austauschs etabliert. Ergänzend zu diesen Konzepten wird ein infektiologisches Board etabliert. Komplexe Krankheitsverläufe mit „Infektionen“ als Differentialdiagnose können in diesem Rahmen besprochen werden, um das weitere Vorgehen zu planen.

Ein weiteres Anliegen ist es, den verantwortungsvollen und zielgerichteten Einsatz von Antibiotika zu fördern. Die Verbreitung von Resistenzen, die limitierende Neuentwicklung von Antibiotika sowie Lieferengpässe zeigen mehr denn je, wie wichtig eine angemessene Antiinfektiva-Anwendung in allen Bereichen der Medizin ist. Deshalb soll ein Antibiotic-Stewardship-Programm im gesamten Ordensklinikum Linz zur Anwendung kommen.

IT-Unterstützung für die Krankenhaushygiene Die Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle soll hausübergreifend weiter in seiner Position gestärkt und gefestigt werden. Zur umfassenden Hygieneüberwachung und Dokumentation von Infektion wird ein IT-System eingeführt, das bei individuellen Auswertungen rund um Fragestellungen zu Erregern, Infektionen und Resistenzen unterstützt. Mit Hilfe dieser IT-Lösung hat die Krankenhaushygiene alle Infektionsparameter tagesaktuell im Blick und kann gegebenenfalls aktiv werden.

P. APFALTER


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