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Demenz begreifen

Demenz begreifen

Elisabethinisch sein heißt achtsam sein für die Nöte der Zeit. Dazu gehört, das Mögliche für Menschen zu tun, die Not leiden an Leib und Seele, damit sie nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Von einer solchen Marginalisierung sind leider besonders auch alte Menschen betroffen. Sei es, weil sie nicht einem ökonomistisch verkürzten Leistungsideal entsprechen, sich Beziehungsstrukturen verändern, oder sie von Armut oder Krankheit betroffen sind. Die Folgen davon sind zumal im urbanen Raum Isolation und Resignation.

Vor diesem Hintergrund wird besonders aufgrund der demographischen Entwicklung das Thema Demenz zu einer gesellschaftlichen Herausforderung und zu einem Prüfstein für ihren humanitären Grundwasserspiegel. In der Steiermark engagiert sich die Initiative „Vergissdeinnicht – Netzwerk Demenzhilfe“, an der die Elisabethinen mitwirken, für einen personenorientierten und interdisziplinären Umgang damit. Ziel ist es, Respekt und Beteiligung für Menschen mit Demenz zu fördern sowie Netzknoten zwischen ihnen, ihren Angehörigen und Institutionen zu fördern. Dabei geht es nicht nur um Gesundheitspolitik, sondern um die Entwicklung einer subsidiären und solidarischen Gesellschaft für Menschen mit und ohne Demenz.

Rund um den diesjährigen Welt-Alzheimertag veranstaltete das Netzwerk von 19. bis 22. September 2019 den „Langen Tag der Demenz“. Auch die Elisabethinen waren dabei mit einem Workshop unter dem Leitwort „Demenz begreifen“ am 20. September in den Räumen des Betreuten Wohnens beteiligt. Durch Begreifen und Erleben vieler alltäglicher Hürden konnten die Teilnehmenden bei verschiedenen Stationen noch mehr Sensibilität für die Situation von Betroffenen entwickeln. Dazu zählten Übungen zu Koordination, Mobilität und Gedächtnis. Jung und Alt folgten zahlreich der Einladung, Demenz ein Stück weit aus der Sicht der Betroffenen zu erleben. Bei einem Frühstück gab es zudem Gelegenheit zu Austausch und Diskussion.

P. Rosegger


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