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Zukunft braucht Herkunft

Zukunft braucht Herkunft

„NICHT DU TRÄGST DIE WURZEL, sondern die Wurzel trägt dich.“ An dieses biblische Mutwort als Aufgabe für die Zukunft erinnerte Generaloberin Mutter Bonaventura Holzmann in ihrer Begrüßung beim Gottesdienst aus Anlass des Ordenshochfestes des Gedächtnisses der Schmerzen Mariens am 15. September 2020. In der Zuwendung zu Menschen in Armut, Krankheit und Not und in den kommenden Herausforderungen im Gesundheitswesen leite und inspiriere das Gründungscharisma die Ordensschwestern der Elisabethinen und ihre rund 500 Mitarbeitenden in Graz. 

In seiner Predigt betonte Bischof Dr. Wilhelm Krautwaschl ebenfalls diese lebendige Verbindung von Tradition und Innovation mit einem umfassenden empathischen und professionellen Engagement für den Menschen in allen seinen Dimensionen: „Wenn im Zuge der Spitalsreform Sie als Elisabethinen in den kommenden Jahren immense Anstrengungen unternehmen, um etwa hier an diesem Standort auch eine neue Station für jene zu gründen, die aufgrund ihres Alters in ihrer Psyche schwer leiden und oft ‚an den Rand gedrängt‘ sich erfahren müssen, dann wird etwas vom Auftrag unseres Herrn an uns Christen deutlich.“

Das Ordenshochfest am 15. September zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens geht auf die Gründung der Grazer Elisabethinen zurück. Am 19. Oktober 1690 kamen die drei Gründungsschwestern Sr. Maria Clara Haß, Sr. Maria Josepha de Rupe und Sr. Maria Anna Vettweiß nach einem langen und beschwerlichen Fußmarsch von Düren bei Aachen in Graz an. Eine vierte Mitschwester, Elisabeth Vettweiß, starb unterwegs aufgrund der großen Strapazen. Sie waren der Einladung der Gräfin Maria Theresia von Wagensperg gefolgt, in Graz ein Elisabethinenkloster und ein Krankenhaus für Frauen zu stiften.

Nach Ankunft der Schwestern zog die Gräfin ihre Zusage zurück und ließ die Schwestern im Stich. Sie gaben jedoch nicht auf, weil ihr Dienst an den Armen und Kranken zu wichtig war. Der Dominikanerpater
Raimund Fitzing ermutigte die Schwestern zu bleiben und setzte sich für sie ein. Nachdem sie eine Novene zur „Schmerzhaften Muttergottes“ beteten, glätteten sich die Wogen und Gräfin Maria Theresia von Wagensperg unterzeichnete am 22. Mai 1693 den Stiftungsbrief. Zu dieser Novene, die seither jährlich begangen wird, laden die Ordensschwestern alle Mitarbeitenden herzlich ein und nehmen zugleich deren Gebetsanliegen mit vor Gott.

P. Rosegger


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