Ein großer Schritt in eine gemeinsame Zukunft Unsere Projekte

Palliative Care – Lebensqualität bis zuletzt

Auch Physiotherapie steht auf dem Programm.

Am Ende des Lebens treten Status und Erfolge in den Hintergrund. Viel mehr zählen die Momente mit den Menschen, die man liebt, die einen lieben und die für einen da sind. Ganz besonders gilt dies für Patient*innen, die schwer krank sind und deren Diagnose keine Heilung mehr erlaubt. Die an einer unheilbaren Krankheit wie Krebs, Herzinsuffizienz oder auch neurologischen Erkrankung leiden und deren Lebensqualität mehr und mehr eingeschränkt wird.

SEIT ÜBER 20 JAHREN bietet die Palliativstation im Franziskus Spital Landstraße für diese Patient*innen professionelle Versorgung und liebevollen Beistand. Hier wird der Mensch besonders ganzheitlich gesehen und betreut: Neben Medizin sowie Gesundheits- und Krankenpflege sind auch Psycholog*innen, Diätolog*innen, Physio-, Aroma- und Musiktherapeut*innen, Seelsorge, Entlassungsmanagement wie auch Ehrenamtliche um die Palliativpatient*innen und ihre Angehörigen bemüht.

In einen Mantel der Zuwendung hüllen

Der Begriff „Palliativ“ bezeichnet therapeutische Maßnahmen, die nicht auf die Heilung einer schweren Erkrankung, sondern auf die Linderung der durch sie ausgelösten Beschwerden bzw. Symptome ausgerichtet sind. Er geht zurück auf das lateinische Wort „palliare“ – zudecken – und steht für den Anspruch, den schwerkranken Menschen und sei - ne Angehörigen in einen warmen Mantel an Zuwendung zu hüllen, und dem Leben bis zuletzt seinen Wert zu geben. Im Vordergrund steht die Vorbeugung und Linderung von Schmerzen und Symptomen, die mit der unheilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung oder ihrer Therapie in Verbindung stehen. Dazu gehören Atemnot, Kraftlosigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder andere physische Belastungen. Im gleichen Maße wird auch die Einzigartigkeit des Menschen gesehen, seine individuellen Bedürfnisse, Ängste, Sorgen, Träume und Wünsche für die Zeit, die noch bleibt.

Dem Tod nähern sich die Menschen verschieden

Der Umgang mit dem Tod ist unterschiedlich. Manche Menschen fallen in ein tiefes, schwarzes Loch, in das sie sich zurückziehen und wo sie mit der Diagnose und ihren Konsequenzen umzugehen lernen. Diese Patient*innen benötigen Zeit und Unterstützung, wieder ins „Jetzt“ zu treten. Andere nützen ihre Zeit anders. Um noch wichtige Dinge zu erledigen. Sich Wünsche zu erfüllen, die sie hegen, Beziehungen ins Reine zu bringen, Angelegenheiten zu ordnen. Diese Bedürfnisse und Ziele sind auch Wegweiser für das Team der Palliativ Care im Franziskus Spital Landstraße. Eine Vielzahl an fachlichen Disziplinen arbeitet hier gemeinsam daran, die Lebensqualität der Patient*innen und ihrer Angehörigen zu erhalten oder zu verbessern und es vielleicht zu ermöglichen, auch wieder nach Hause gehen zu können. Was aber das Wichtigste für die Patient*innen ist: Mensch zu sein bis zuletzt, abseits der Krankheit Bedeutung zu haben. Noch Perspektiven zu erkennen und sich auf etwas freuen zu können. Besondere Momente in Unbeschwertheit zu erleben. Wie den Geburtstag, der auf der Palliativstation mit Torte und Ständchen im Beisein des gesamten Teams gefeiert wird. Oder einen Konzertbesuch, für den die Medikation umgestellt und ein spezieller Transport organisiert wird. Eine Hochzeit, die noch gefeiert werden soll, oder die Taufe, die noch empfangen werden möchte. Aussprachen und Versöhnungen, die angeregt und ermöglicht werden.

Vielseitige und ganzheitliche Arbeit des Teams

Die Arbeit des Palliativteams ist vielseitig und ganzheitlich. Menschen mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern werden hier in einer besonderen Lebenssituation betreut. Auch wenn das Ziel nicht die Heilung sein kann, verbinden sich hier beste Medizin und Pflege mit Zuwendung und Wertschätzung, um im „Jetzt“ gute Lebensqualität zu ermöglichen.

C. ROITHNER-KLAUS


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