Ein großer Schritt in eine gemeinsame Zukunft Unsere Projekte

Wie bewegen wir uns?

Unsere Mobilität kann einen wesentlichen Beitrag zur Schöpfungsverantwortung leisten.

Das Auto ist heute für viele Menschen in unserem Land schon fast eine „heilige Kuh“. Generell ist uns die Mobilität sehr viel wert – wir geben ihr eine hohe Bedeutung und zahlen auch ganz schön viel Geld dafür. Aber können wir weiterhin unsere Mobilität so leben, wie wir es heute gewohnt sind?

„FRÜHER WAR ALLES BESSER“ – wer kennt diesen Spruch nicht. In Sachen der Mobilität stimmt er definitiv nicht. Zwar hat sich die Zeit, die Menschen durchschnittlich pro Tag unterwegs sind, in den letzten Jahrzehnten kaum verändert, die Geschwindigkeiten und Entfernungen sehr wohl. Wir sind also auch heute noch rund 1 ½Stunden täglich unterwegs, kommen in dieser Zeit aber deutlich weiter als noch Mitte des vorigen Jahrhunderts, und meistens auch wesentlich bequemer und sicherer. Dem technischen Fortschritt und insbesondere der Motorisierung sei Dank dafür.

Verkehr verbraucht rund ein Drittel der Energie

Gleichzeitig hat sich mit diesem technischen Fortschritt aber die Belastung der Umwelt drastisch gesteigert. Rund ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in Österreich entfällt laut klimaaktiv.at, einer Website des Bundesministeriums für Klimaschutz, auf den Verkehr und somit auf den Transport von Gütern und auf unsere Mobilität. Und in beiden Bereichen kann jede*r einzelne ansetzen, um einen Beitrag zur Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase zu leisten. Den Transport von Gütern kann man als Einzelperson meist nur indirekt beeinflussen. Schließlich sucht man sich nicht selber aus, ob ein Produkt per Lkw, per Bahn, Flugzeug oder Schiff von seinem Produktionsort bis ins Geschäft transportiert wird. Wir können aber beeinflussen, welche Produkte wir kaufen. Dabei kann die Herkunft ein wesentliches Kriterium sein, nach dem wir auswählen, was wir konsumieren. „Regionalität“ heißt das Schlagwort, unter dem nicht nur die heimische Wirtschaft gestärkt wird, sondern auch lange Transportwege vermieden werden können.

Unsere Mobilität am Arbeitsweg

Wesentlich unmittelbarer können wir die eigene Mobilität beeinflussen. Insbesondere Arbeits- und Dienstwege sind in diesem Bereich ein bedeutender Faktor. Mehr als die Hälfte des Pkw-Verkehrs an Werktagen fällt in diese Kategorie. Wir Österreicher*innen wählen zu 60 % das eigene Auto für den Arbeitsweg, während nur 5 % mit jemand anderem auf diesem Weg mitfahren. Immerhin 20 % der Arbeitswege werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, aber nur 8 % zu Fuß und gar nur 7 % mit dem Fahrrad. Dabei wären gerade die letzten beiden Kategorien nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch deutlich besser für die eigene Gesundheit. Natürlich kann nicht jede*r seinen*ihren Arbeitsweg zu Fuß zurücklegen. Aus dem oberen Mühlviertel bis nach Linz oder von Judenburg nach Graz ist das sogar für das Fahrrad zu weit, wenn man kein*e passionierte*r Radfahrer*in ist. Aber oft gibt es trotzdem gute Alternativen zum einzeln besetzten Pkw, die meist auch deutlich kostengünstiger sind.

Wir Österreicher*innen wählen zu 60 % das eigene Auto für den Arbeitsweg.

Außerdem ist etwa die Hälfte der Arbeitswege laut einer Studie des VCÖ kürzer als 10 km. Was hält uns also davon ab, diese Alternativen konkret ins Auge zu fassen? Untersuchungen zeigen, dass die persönliche Mobilität stark von Routinen geprägt ist. Wenn man morgens in die Arbeit fährt, denkt man gar nicht darüber nach, welches Verkehrsmittel man wählt – man macht das einfach so, wie man es immer schon gemacht hat. Um aus dieser Routine auszubrechen und eine andere Verkehrslösung für sich zu entdecken, die vielleicht sogar viele Vorteile hätte, braucht es einiges an Überwindung und vor allem einen entscheidenden Impuls.

Schöpfungsverantwortung bei den Elisabethinen

Die Konvente und Betriebe der Elisabethinen beschäftigen sich seit einiger Zeit mit den Möglichkeiten, zu einem nachhaltigeren Umgang mit der Schöpfung beizutragen. Der Begriff der Schöpfungsverantwortung bringt das zum Ausdruck. Eine Gruppe von Vertreter*innen der Konvente der Elisabethinen Graz und Linz-Wien sowie ihrer Betriebe an allen drei Standorten trifft sich regelmäßig, um konkrete Themenbereiche zu diskutieren und Maßnahmen zu erarbeiten. Einer dieser Themenbereiche ist die Mobilität. Seit Anfang des Jahres steht dieser Schwerpunkt im Fokus der Gruppe. Gemeinsam mit Experten des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) und von Sattler Energie Consulting wurde beleuchtet, welche Möglichkeiten zur Ökologisierung der Mitarbeiter*innenmobilität zur Verfügung stehen. Die Entscheidung, wie jede*r Mitarbeiter*in den eigenen Arbeitsweg bestreitet, ist und bleibt eine ganz individuelle. Die Betriebe stellen aber Überlegungen an, wie sie den Umstieg auf weniger umweltbelastende und vielfach auch kostengünstigere Alternativen attraktiver gestalten könnten. Dabei müssen natürlich auch regionale Unterschiede berücksichtigt werden.

Jobticket, Leihfahrräder und e-Autos

Erste konkrete Maßnahmen sind bereits implementiert. Bei den Elisabethinen in Graz wird den Mitarbeiter*innen beispielsweise das regionale Klimaticket als Jobticket angeboten, um den Umstieg vom Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern. Im Franziskus Spital in Wien wurden einige Fahrräder angeschafft, die von den Mitarbeiter*innen unbürokratisch ausgeliehen werden können, um beispielsweise zwischen den beiden Standorten hin- und herzufahren. Sauber & Partner stellt die Firmenflotte Schritt für Schritt auf Elektro-Fahrzeuge um und schafft damit eine Ökologisierung der Dienstwege. Viele weitere Maßnahmen sind derzeit in der Konzeption. Schöpfungsverantwortung endet für die Elisabethinen aber nicht bei der Mobilität. Viele weitere Themenbereiche, wie beispielsweise die Energieeffizienz oder das Abfallmanagement, sind seit langem fixe Größen in den betrieblichen Prozessen oder werden in nächster Zeit aktiv bearbeitet. Wir werden Sie hier auch weiterhin auf dem Laufenden halten.

M. ETLINGER


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